Unternehmenssteuern – warum überhaupt?

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Unternehmen zählen im heutigen Steuersystem zu denjenigen Kunden der öffentlichen Hand, die mit Abstand für den Staat die höchste Marge generieren. Unternehmen gehen nicht in die Schule, auch nicht ins Spital, sie besuchen keine Museen und auch kein Konzert, sie fahren nicht Auto oder Zug. Sie benutzen, im Unterschied zu deren Eigentümer und Mitarbeiter, kaum die öffentliche Infrastruktur. Die Kosten, welche Unternehmen für den Staat, relativ zu den von ihnen generierten Erträgen generieren, sind also gering. Aus staatlicher Sicht sind Unternehmenssteuern zwar ein willkommener „Bazen“ für die Staatskasse, aber deren Planbarkeit und Berechenbarkeit ist im Unterschied zu anderen Steuereinnahmen schlecht, zudem machen Unternehmenssteuern nur rund 11% des Steuervolumens aus. Die für den Staat damit erzielte Umsatzqualität ist also mangelhaft. Unternehmen gehören Inhabern, welche interessante Steuersubjekte sind, sie beschäftigen steuerbare Mitarbeiter und sie investieren. Zudem bilden sie Mitarbeiter meist über die ganze berufliche Laufbahn aus und weiter und erhalten diese damit arbeitsmarktfähig. Sie zahlen in die Pensionskassen ein, versichern Mitarbeiter und administrieren für den Staat die Einkassierung der Mehrwertsteuer. Der für die Gesellschaft erzielte Mehrwert durch Unternehmen ist beträchtlich. Dies führt zur Grundüberlegung, vor dem Hintergrund des zunehmenden internationalen Wettbewerbs um anzusiedelnde Unternehmen erst recht, ob man nicht grundsätzlich besser auf Unternehmenssteuern verzichten sollte. Dies würde die Nachfrage nach dem Unternehmensstandort Schweiz mittelfristig markant erhöhen und auf Grund der guten Infrastruktur des Landes für Aktionäre und Mitarbeiter, dies auch sehr nachhaltig und es gäbe sogar die Möglichkeit, die Ansiedlung an gewisse Bedingungen zugunsten des Landes zu binden. Zudem hätten wir keine Probleme mehr mit unseren Nachbarn, denn wir würden In- und Ausländer gleich behandeln. Etwas strategisch gedacht, zugegeben, dies ist für nur in Legislaturperioden denkende Politiker nicht ganz einfach, wäre eine Abschaffung der Unternehmenssteuern ein Investment ins Land und müsste dem Staat mittelfristig mehr und bessere Einnahmen generieren als dies heute der Fall ist.